Freitag, 3. Oktober 2014

Berlin- arm aber sexy :)



Juuuten Tach aus der Hauptstadt!

Berlin aus anderer Sicht

Berlin, 3.10.14 - Seit fast drei Wochen bin ich jetzt schon in Berlin und mache ein Praktikum im Bundestag, bei der Abgeordneten aus meinem Wahlkreis Gerda Hasselfeldt. Mir gefällt es echt recht gut hier: Politik live erleben :), immer Action - viele Menschen und in der Großstadt wohnen. Deswegen schreibe ich zwischendrin immer ein bisschen auf, was ich erlebe. Und meine Verse beginnen immer so ,,Ich erinnere mich..."
Heute bin ich einfach nur gespannt, wie die Berliner den Tag der Deutschen Einheit feiern. Für sie war diese Einheit bis November 89' ja alles andere als eine Selbstverständlichkeit!

Alexanderplatz

Ich erinnere mich an das kleine Oktoberfest ohne Festzelt, aber mit kleinen Imbissbuden und Biergarten, das sie zeitgleich zur Wiesn in Minga, dort aufbauten.


Erinnert eher ein bisschen an einen Weihnachtsmarkt...


Wiesn am Alex

Ein bisschen ungewohnt in der Umgebung :)

Ich erinnere mich an eine Frau, um die linke Schulter eine Louis-Vuittontasche, in der rechten Hand eine von Primark.

Ich erinnere mich an die warnenden Worte meines Mitbewohners. Er erzählte mir, dass vor ein paar Wochen ein Mann am Alexanderplatz am helllichten Tage erstochen wurde.

Ich erinnere mich an einen Mann, der mitten auf dem Alexanderplatz an einen Baum pisste.

Brandenburger Tor


Es herbstelt :)

Ich erinnere mich an das Nobelhotel Adlon, in dem eine 0,2er Cola 7,50€ kostete.

Ich erinnere mich an eine Frau mit einem Rucksack, aus dem Musik kam. Sie radelte mit Bass unterlegten Beats am Brandenburger Tor vorbei.


Beschweren sich, dass die Türkei den IS scheinbar unterstützt!

Ich erinnere mich an viele Demos und Versammlungen am Brandenburger Tor und daran, dass die Berliner mehr Lust haben zu protestieren und ihre Meinung zu sagen.


STOP IS-Faschismus ist seine Botschaft

Bundestag


Über den Dächern des Regierungsviertels

631 Abgeordnete sitzen für uns im Deutschen Bundestag

Ich erinnere mich an Claudia Roth, die jetzt eine neue Haarfarbe hat :). Irgendwie sieht sie älter aus.

Ich erinnere mich an die Bundestagskantine, in der die Tagesgerichte in einem Glasschränkchen ausgestellt waren.


Der Reichtstag - fast in schwarz, rot, gold :)

Ich erinnere mich an Toni Hofreiter auf der Friedenskonferenz der Grünen. Und daran, dass die Grünen damit aufhören sollen Andere mit ihrem missionarischen Eifer zu nerven. ,,Jeder darf essen und rumlaufen, wie er will." und fasste sich dabei selbst in seine schulterlangen Haare und grinste.


Toni Hofreiter, Bündnis90/Grünen in der Mitte


Checkpoint Charlie


Ich erinnere mich an die Geschichte der Frau vom Checkpoint Charlie. Sie war jahrzehntelang durch die Mauer von ihren Kindern getrennt. Jeden Abend kam sie zum Checkpoint mit der Hoffnung ihre Lieben zu sehen - vergeblich. Der Film dazu ,,Die Frau vom Checkpoint Charlie" mit Veronica Ferres.


Über 28 Jahre war Deutschland geteilt- heute für mich unvorstellbar!

Ich erinnere mich an eine Demo gegen das Verbot von Abtreibung, unter anderem mit einem Schild ,,Maria hätte abtreiben sollen" - makaber.


Demo für Abtreibung am Checkpoint Charlie


Eastside Gallery



Ich erinnere mich an den Bruderkuss von Breschnew und Honecker, der die Verbundenheit zwischen den sozialistischen Staaten darstellen sollte. Mein Gedanke: ,,Besser Russland und die DDR hätten sich nicht so gut verstanden."


Bruderkuss: Breschnew und Honecker

Ich erinnere mich an einen türkisfarbenen Trabbi, der mit vollem Karacho aus der Mauer schoss und an sein Kennzeichen Nov-9-89. Und daran, wie gerne ich in der Nacht des Mauerfalls dabei gewesen wäre und mitgefeiert hätte :)


Auf den Trabi musste man in der DDR
bis zu 10 Jahre lang warten!


Einkaufen

Ich erinnere mich an die Verkäuferinnen in den Läden, die auf berlinerisch plapperten und meinen Gedanken, dass in München alle hochdeutsch reden.

Ich erinnere mich, dass einige Supermärkte unter der Woche bis 24 Uhr auf hatten. Und sogar am Samstag bis halb 12 mitternachts. Brauchts des wirklich?

Essen & Trinken


Ich erinnere mich, dass ich das Leitungswasser anfangs nicht trinken konnte. Obwohl ich es sogar in Mittelamerika getrunken habe. Aber der Mensch gewöhnt sich scheinbar an alles.

Ich erinnere mich an meine erste Berliner Weisse, die ich im Liegestuhl genossen habe und daran, dass mir die ,,Rote" besser schmeckte als die ,,Grüne" (Waldmeister).


Berliner Weisse schmeckt garnicht so schlecht!

Ich erinnere mich an ein pinkleuchtendes Partyplakat  mit der Überschrift ,,Marzahn tanzt". Und ich hatte Cindy vor Augen.


In Marzahn gehen die Partys bis um 12 Uhr mittags


Maybrit Illner

Ich erinnere mich an die Livetalkshow von Maybrit Illner im ZDF, bei der ich in der ersten Reihe saß. Mich faszinierte ihre unglaubliche Professionalität und Leichtigkeit, mit der sie die Show moderierte!

Merkwürdig

Ich erinnere mich an einen Pakistani, mit dem ich mich auf Englisch unterhalten habe. Und der mich danach fragte ob ich aus Österreich komme.


Ich erinnere mich, dass sich eine Freundin an der grünen Ampel treffen wollte. Schwierig dachte ich mir, die Ampeln schalten ja immer wieder auf grün… Bis ich merkte, dass am Potsdamer Platz die älteste grüne Ampel steht, die irgendwie immer grün ist.

Die erste Verkehrsampel in Berlin


Ich erinnere mich an jemanden, der meinte, dass Berlin mal eine Proletarier-Stadt war und man das heute noch merke.

Ich erinnere mich an schwarze Männer, die nachts an der Warschauer Straße circa 5m versetzt voneinander standen und warteten...

Multi-Kulti

Ich erinnere mich an die Anfahrt zu meiner Wohnung und das mulmige Gefühl, als ich das Schild ,,Marzahn" und ,,Hellersdorf" gelesen habe. 


Brennpunkt :)

Politik


Stoiber hat sich in Brüssel mit dem Bürokratieabbau in der EU beschäftigt,
er ist jetzt auch schon 73!

Ich erinnere mich an eine Diskussion mit Edmund Stoiber in der bayerischen Vertretung in Berlin, wo es einen reichlich gefüllten Wein- und Bierkeller gab.



Zwetschgendatschi in der bayerischen Vertretung


Sightseeing

Ich erinnere mich; dass die Berliner die neuen blauen Gebäude neben der Gedächtniskirche (Nähe Bahnhof Zoo) ,,Lippenstift und Puderdose“ nennen.

Links der Lippenstift, recht die Puderdose beim Sonnenuntergang

Ich erinnere mich an ein paar Kinder auf dem Gendarmenmarkt, die dort Luftballons in die Luft stiegen lassen und damit auch den Leuten drumherum eine wahnsinnige Freude machten. 


,,Der schönste Platz Berlins"

Verkehrsmittel

Ich erinnere mich an die vielen verschiedenen Sprachen, die in der U-Bahn vor sich hin plapperten. Manchmal komme ich mir selbst ausgeschlossen vor.


Ich erinnere mich wie man das ehemalige Ost- und Westberlin unterschieden kann. Nicht etwa an den Ampelmännern! Heute gibt es sie in beiden Teilen. Sondern daran, dass nur im alten Ostberlin Straßenbahnen fahren.


Heute gibt es auch Ampelmänner in Westberlin! & andersrum


Ich erinnere mich an einen ,,pseudo- bayerischen Schmankerlimbiss" mit dem Namen ,,Damisch" am Bahnhof Friedrichsstraße und ich kam mir schon ein bisschen verarscht vor.


So sehen die Berlin scheinbar die Bayern!


,,Do kennts eich ja glei d Kugel gem!"

Mexiko 2011 17.6. – 15.8.2011

Abreise: Vollbepackt und meine 
Nerven am Ende


So geht die Reise los nach Mexiko, 

auch ohne Geld...


4 Wochen Mexiko lagen vor uns. Dann noch zwei Monate Costa Rica. Abi in der Tasche, raus in die große weite Welt. ,,Wos nach Mexiko? Do kennts eich ja glei d Kugel gem!" war einer der vielen Sätze unserer Bekannten und Freunde vor unserer Reise. Aber natürlich ließen wir uns nicht abschrecken. Zunächst ging es von München über Frankfurt nach Mexiko-Stadt. Nachdem ich die ganze Nacht auf unserem Dorfhighlight, dem Seefest, durchgemacht habe, war ich entsprechend emotional und durcheinander vor der Abreise! Vor allem weil ich in den Wochen zuvor eher mit Abifeiern, am Badeweiher chillen und nicht mit der Planung der Reise beschäftigt war.



Was packe ich eigentlich in meinen Rucksack für drei Monate???


,,Spazierengehen" mit 10kg mehr
Nur die letzten Tage vor der Abreise sprachen Juli und ich noch ab, was wir in unseren Rucksack einpacken sollten: eine lange Hose, eine Leggins, 2 kurze Hosen, 5 T-shirts, 2 Tops, eine Softshelljacke, Strickjacke, Regenjacke (schließlich reisten wir ja mitten in der Regenzeit), Unterwäsche für eine Woche, FlipFlops und Wanderschuhe haben wir gleich zum Fliegen angezogen, um Gewicht einzusparen)- normal packe ich schon mehr ein, wenn ich in einen zweiwöchigen Urlaub fahre. Aber da wir ja mit dem Rucksack unterwegs waren, haben wir versucht so wenig wie möglich mitzunehmen.
Im Flieger nach Frankfurt sind ich und meine Reisepartnerin dann auch noch getrennt voneinander gesessen- und ich heulte einfach den ganzen Flug lang durch. Als wir dann in Frankfurt umstiegen, realisierte ich erstmals was die nächsten vier Wochen auf mich zukommen wird. Die Maschine war voller Mexikaner… Das war erstmal schon ein kleiner Kulturshock für mich, für mich sahen sie irgendwie so anders aus! Ich hatte einfach noch nie zuvor so viele Mexikaner auf einem Haufen gesehen! Gebräunte Haut, schwarzes Haar und auf einmal hörte ich nur noch Spanisch um mich herum. Und irgendwie hatte ich natürlich das Bild des kriminellen Drogendealers im Kopf, der in der rechten Hosentasche eine Knarre versteckt. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr. Da ich nicht geschlafen habe, versuchte ich wenigstens während des achtstündigen Fluges ein Auge zuzumachen. Was eher nicht so gut geklappt hat, weil ich einfach mega aufgeregt war und auch ein bisschen sauer auf mich selbst, weil ich meine Mama zu Hause noch einmal richtig böse angefaucht habe, wo denn meine Sonnenbrille sei. Wir haben sie nicht gefunden, deswegen war ich die erstmal ohne unterwegs… Wie gesagt, meine Stimmung: übermüdet und mit den Nerven komplett am Ende!


Anflug: Mexiko-City

Erstes Ziel fast erreicht: Mexico-Ciudad


Im Anflug auf Mexiko-Stadt (spanisch: Mexico-ciudad) musste ich dann wieder an meine Geolehrerin denken. Mexico-Stadt- eine Megacity, eine Stadt, die nur noch am Wachsen ist (hat eine der höchsten Geburtsraten auf der Welt). Und das ist auch uns aufgefallen, gefühlt war jede zweite Frau auf der Straße schwanger! Geplanter Schachbrettbau der Straßen, bunte und aneinander gedrängte Gebäude. Wohngebiete, die schon von oben heruntergekommen aussahen und einige Minuten später Swimming Pools. Auch das ist Mexico-Ciudad, die Armen und Reichen (Mexiko-Stadt ist das Zentrum der Filmbranche Mexikos). Und vor allem gefährlich!                         
                        
    

Der erste Eindruck: Laut, voll und ES STINKT!


Größte und älteste Kathedrale des amerikanischen Kontinents

Am Flughafen angekommen fühlten wir uns wie in einer anderen Welt! Noch mehr Leute, die anders wie wir aussahen. Auf einmal waren wir die Fremden. Nach einem Stempel (,,Visum“) in unserem Reisepass, machten wir uns auf in unser Hotel einem ,,Holiday Inn“ (Nacht kostet dort nur 25€, buchten wir schon im Voraus) am Zócalo, dem Hauptplatz Mexico-Stadts. Wenigstens hatten wir eine super Aussicht auf die Kathedrale, übrigens die größte und älteste des amerikanischen Kontinents.
Denn der erste Eindruck von Mexiko-Stadt war leider nicht so toll: Voll, laut und es stinkt! Den Geruch kann ich nicht beschreiben, vielleicht nach gammligem Essen, Industrie, irgendwie giftig.Und auch das Trinkwasser (das man eigentlich nicht trinken sollte!! J) schmeckte so! Aber scheinbar gewöhnten wir uns schnell an den ,,Geruch Mexikos“, denn als wir nach 4 Wochen wieder zurück in die Hauptstadt zurückkehrten, schmeckten wir nichts mehr… Und weil es uns zu blöd war, unser Reisebudget ständig in Wasserflaschen zu investieren, haben wir auch das Wasser aus dem Hahn getrunken.


Die erste Mayastätte: Teotihuacan



Sonnenpyramide in Teotihuacan
Und weil es uns in Mexiko-Stadt nicht so gefallen hat und wir auch ein bisschen Angst vor Diebstählen/Überfällen, usw. hatten, beschlossen wir einen Tagesausflug zu unserer ersten Maya-Stätte Teotihuacan zu machen. Das war natürlich der Hammer! Die zwei Stufentempel, die Sonnen- und Mondpyramide sind natürlich die Highlights dort. Die Sonnenpyramide ist gut 65 Meter hoch und die gegenüberliegende Mondpyramide 46 Meter hoch. Natürlich mussten wir natürlich drauf kraxeln. So wie alle Touris, um das UNESCO-Welterbe mal von oben bestaunen zu können.… Die erste Mayastätte: DONE, auf uns warteten noch viele weitere :)